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Verhaltenstherapie
Eine Verhaltenstherapie behandelt nicht nur das äußere, beobachtbare Verhalten,
sondern bezieht Ihre Gefühle, Gedanken und körperliche Prozesse
selbstverständlich mit ein. Diese Therapiemethode ist erwiesenermaßen
bei einer Vielzahl von Problemen gut wirksam, unter anderem bei Depressionen,
ängsten, süchtigen Verhaltensmustern oder Beziehungsproblemen.
Auch die Einflüsse Ihres Umfelds, zum Beispiel durch Familienangehörige,
ArbeitskollegInnen, FreundInnen oder Bekannte, können bedeutsam für
die Therapie sein. Ein wichtiges Merkmal der Verhaltenstherapie ist die Entwicklung
von Therapiezielen. Der Verlauf der Behandlung wird daher wesentlich durch Ihre
Ziele bestimmt. Mit Fragen wie "Habe ich schon erreicht, was ich wollte?" oder "Möchte
ich die Richtung ändern?" können Sie selbst Ihre Fortschritte überprüfen.
Dadurch bleibt der gesamte Prozess für Sie transparent und nachvollziehbar. Als
Patientin / Patient gestalten Sie die Verhaltenstherapie aktiv mit.
Im Folgenden werde ich Ihnen meine Sichtweise auf einige weit verbreitete Probleme
darstellen. Selbstverständlich gibt es eine Vielzahl weiterer Beschwerden, bei
denen eine Verhaltenstherapie hilfreich sein kann.
Angst
Viele Menschen haben im Lauf ihres Lebens eine oder mehrere Phasen, die von Angst geprägt
sind. Es kann sich dabei um eine konkrete, auf bestimmte Dinge bezogene Angst handeln (wie
Angst vor Dunkelheit oder vor engen Räumen) oder auch um ein allgemeines Gefühl
großer Unsicherheit, die sich manchmal sogar zur Panik steigern kann. Wenn Sie spüren,
dass Sie ängste haben, die "eigentlich irrational" sind, oder dass Sie aufgrund Ihrer
ängste anfangen, sich in Ihrem Leben einzuschränken, können Sie sich gerne
an mich wenden. In der Therapie würde es dann darum gehen, dass Sie stärker
werden als Ihre Angst. Ich würde mit Ihnen erforschen, welche Ereignisse oder welche
Gedanken Ihre Angst ausgelöst haben. Und wenn es möglich ist und Sie bereit dazu
sind, könnten wir gemeinsam beginnen, die für Sie bedrohlichen Situationen zu
bewältigen. Auf diese Weise können Sie die Erfahrung machen, dass Ihre Angst
kleiner und Ihr Handlungsspielraum wieder größer wird.
Depressionen
Eine Depression zu haben, bedeutet oft, andauernd eine schwere Last mit sich herum zu tragen.
Wer unter einer Depression leidet, hat meistens eine gedrückte Stimmung bis hin zu
Gefühlen der Verzweiflung. Auch Konzentrationsschwierigkeiten, Energielosigkeit,
Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit können Anzeichen einer Depression sein. Wenn
Sie sich über nichts mehr richtig freuen können, Sie pessimistisch in die Zukunft
blicken, brauchen Sie vielleicht eine therapeutische Begleitung. Unsere gemeinsame Arbeit
würde zum Beispiel darin bestehen, den Zusammenhang zwischen Ihren Gefühlen,
Ihrem Denken und Ihrem Verhalten zu untersuchen, Wechselwirkungen zu erkennen und schließlich
den „Dreh“ zu finden, über den wieder Freude in Ihr Leben kommen kann.
Burnout
Das sogenannte Burnout-Syndrom ist derzeit noch keine eigenständige Behandlungsdiagnose.
Dennoch kann aufgrund der verschiedenen Symptome, die gebündelt das Ausgebranntsein ausmachen,
eine Psychotherapie notwendig und indiziert sein.
Wenn Sie unter einem Burnout leiden, sind Sie wahrscheinlich von mehreren der folgenden Probleme
betroffen: Sie fühlen sich erschöpft und müde, ohne dass Ihnen Schlaf helfen
würde; Sie sind frustriert, haben das Gefühl gegen Windmühlenflügel zu kämpfen
- oder schon zu lange gekämpft zu haben; jetzt möchten Sie vielleicht am liebsten gar nichts
mehr machen, fühlen sich unfähig und haben an nichts mehr Freude? Es kann aber auch sein,
dass sie ständig gereizt sind oder sogar versuchen, Ihre Stimmung mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln
zu beeinflussen.
Auslöser für Ihren Zustand ist zu großer, nicht zu bewältigender Stress gewesen,
häufig im Beruf. In der Beratung oder Behandlung ist es mir wichtig, die äußeren Stressfaktoren
zu identifizieren und zu überprüfen, ob ein neuer Umgang mit ihnen möglich ist. Gibt es
vielleicht innere Haltungen, die Ihren Stress verstärken? Manchmal können schon kleine Schritte
viel bewirken. Es kann aber auch sein, dass nach radikalen Lösungen gesucht werden muss, dass z.B.
ein Wechsel Ihres beruflichen Umfelds mitbedacht werden sollte. In jedem Fall sollten Sie aktiv etwas
für sich tun, wenn Sie an einem Burnout leiden.
Essstörungen
Neben Magersucht, Bulimie und Esssucht gibt es viele individuelle Formen von Essstörungen,
die irgendwo zwischen den Polen von "viel zu viel" und "gar nichts" liegen. Regelmäßiges
Erbrechen kann ebenso zu einer Essstörung gehören wie exzessives Sport treiben oder
unkontrollierte Gewichtszunahme. Die meisten Frauen (oder Männer) mit einer Essstörung
leiden auch unter ihrem sehr negativen Selbst- und Körperbild. Die kognitive Verhaltenstherapie
verbinde ich mit dem "Anti-Diät-Ansatz" von Susie Orbach. Dabei wird, wie der Name schon nahe legt,
statt einer streng reglementierten Ernährungsweise ("Diät") die Wahrnehmung der eigenen
Bedürfnisse und Gefühle in den Mittelpunkt gestellt. In der Therapie werden die Symptome,
also das Essverhalten, genauso wichtig genommen, wie die tieferen Ursachen der Erkrankung. Ich
würde mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan erarbeiten. Denn keine Essstörung
ist wie die andere, jede beinhaltet ihre einzigartige Geschichte und ihre individuellen
Lösungsmöglichkeiten.
Probleme
mit Suchmitteln
Der Konsum von Alkohol, Aufputschmitteln, Medikamenten und anderen, die Stimmung
verändernden Mitteln ist weit verbreitet. Manchmal bereitet er keine Probleme:
Man trinkt morgens Kaffee, um wach zu werden und abends ein Bier, um wieder "runterzukommen".
Krititsch wird es dann, wenn Sie merken, dass Sie Ihr Verlangen nicht mehr kontrollieren
können, wenn Sie es ohne Ihren "Stoff" nicht mehr aushalten oder immer mehr davon brauchen.
Für mich ist nicht in jedem Fall die Abstinenz das notwendige Ziel. Es kann auch sein,
dass es in Ihrem Fall eher um eine Reduzierung des Konsums geht. Für mich ist Abhängigkeit
keine Frage der Moral, sondern der Freiheit - Ihrer Freiheit. Wenn Sie sich von Ihrem Suchtstoff
"kontrolliert" fühlen oder so unter dessen Nebenwirkungen leiden, dass Sie etwas dagegen
unternehmen möchten, dann können wir gemeinsam beraten, ob eine ambulante Therapie
Ihnen dabei helfen kann.
Psychose
Wenn Sie bereits eine oder mehrere Phasen akuter Psychose durchlebt haben, waren Sie wahrscheinlich
schon einmal oder mehrfach deswegen in einer Klinik und befinden sich bereits in ambulanter
psychiatrischer Behandlung. Möglicherweise nehmen Sie regelmäßig Medikamente
(z.B. Neuroleptika) ein. Trotzdem kann es sein, dass Sie bestimmte Dinge im Rahmen Ihrer
medizinschen Behandlung nicht besprechen können oder möchten. Dabei kann es sich
um Themen handeln, die Ihren Alltag betreffen, z.B. Ihre Beziehungen zu anderen Menschen,
berufliche Sorgen, Ihre Wohnsituation oder ähnliches. Es kann aber auch um den Umgang
mit Ihrer Erkrankung und allem, was dazu gehört, gehen: Wie wirkt sich die Erfahrung der
Psychose auf ihr Leben und ihre Lebensplanung aus? Was können Sie tun, um weitere
mögliche Episoden zu verhindern? Was hat "Ihre" Psychose mit Ihrem Leben zu tun? Welche
Symptome haben Sie? Wie stehen Sie zu Medikamenten? Wie gehen Sie mit eventuellen Nebenwirkungen
um? Was können Sie tun, um Ihre Erkrankung oder deren Auswirkungen positiv zu beeinflussen?
Mit der Bearbeitung solcher und ähnlicher Fragen können Sie Ihre Lebensqualität
in der Regel deutlich verbessern.
Für solche und weitere Themen stehe ich als Gesprächspartnerin
zur Verfügung.
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